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Erbpachtgrundstück – Alternative zum Grundstückskauf bei knappem Angebot

erbpachtgrundstück

Ein Erbpachtgrundstück ist unter Umständen für alle am Hausbau Interessierten eine sinnvolle Alternative, wenn sie kein Bauland kaufen können, weil der Markt keine freien Grundstücke bietet oder diese aufgrund hoher Preise zu teuer sind. Bei einem Erbpachtgrundstück erwirbt man das Grundstück für sein Haus nicht, sondern pachtet es. Nur das darauf errichtete Haus gehört einem. Nachteile bringt das beim Verkauf. Trotzdem ist diese Variante beliebt.

Rechtsnatur

Bei einem Erbpachtgrundstück wird der Käufer kein Grundstücks-Eigentümer und zahlt dem Eigentümer des Grundstückes einen monatlichen Pachtzins (oder jährlich) Es wird notariell beglaubigt, dass er darauf ein Haus errichten darf. Im Grundbuch steht als Eigentümer aber weiter der Grundstücks-Eigentümer. Allerdings wird die Erbpacht eingetragen. Die Erbpacht läuft über einen bestimmten Zeitraum, der vertraglich vereinbart wird. Anbieter von Erbpachtgrundstücken sind meist Kirchen oder Kommunen. Aber auch Stiftungen vergeben Erbpachtrechte. Teilweise ist der Kauf eines Erbpachtgrundstückes für Privatpersonen möglich, die dann als Altersvorsorge verpachten.

Eintrag ins Grundbuch

Mit notariellem Vertrag wird der Erbpachtvertrag abgeschlossen, indem die Vertragslaufzeit und der Erbpachtzins festgelegt sind. Auch die Rechte des Erbpachtnehmers sind dort beschrieben. Oft ist die Laufzeit sehr lang bis zu 80 Jahren, damit eine gewisse Rechtssicherheit bei den Hausbauern über die Sicherheit ihrer Immobilie gegeben ist. Es können in dem Erbpachtvertrag auch Mitspracherechte des Grundstückseigentümers betreffend Veränderungen des Grundstückes und Hauses oder ein Vorkaufsrecht des Erbpachtnehmers vereinbart werden.

Das heißt, sollte der Erbpachtgeber einmal das Grundstück verkaufen, kann der Erbpachtnehmer dieses bevorzugt kaufen und wäre dann nicht nur Hauseigentümer, sondern auch Eigentümer seines Grundstückes. Auch der Erbpachtgeber kann ein Vorkaufsrecht auf das erbaute Haus bekommen. Weil das Grundbuch öffentlichen Glauben besitzt, ist die Rechtsposition de Erbpachtnehmers während der Pacht auf jeden Fall gesichert. So kann er auch beruhigt in das erbaute Haus investieren, das ihm auf jeden Fall gehört. Bei einem Wertgutachten wird natürlich berücksichtigt, dass das Grundstück nicht im Eigentum des Hauseigentümers steht und das Haus somit erheblich geringeren Wert hat.

Vorteile beim Erbpachtgrundstück

Es wird weniger Eigenkapital benötigt, weil man keinen teuren Grundstückskauf vor dem Hausbau finanzieren muss. die Laufzeiten sind oft lang. Auch der Erbpachtzins ist oft niedrig. Gerade Familien mit Kindern werden bei der Erbpacht durch Kommunen und Kirchen oft bevorzugt und bekommen günstige Konditionen. Hier ist das sozialpolitische Ziel, günstiges Wohneigentum für sozial Schwache zu schaffen, ein Argument.

Nachteile beim Erbpachtgrundstück

Das Grundstück gehört einem nicht. Daher kann ein Verkauf des Hauses problematisch sein, besonders wenn die Laufzeit des Erbpachtvertrages kurz ist. Auch das Vorkaufrecht des Erbachtrecht-Gebers kann den Wert mindern.

Fazit:

Ein Grundstück als Erbpachtgrundstück zu kaufen, lohnt sich nur, wenn man sonst wirklich keine Möglichkeit hat, ein eigens Grundstück zu finden oder zu finanzieren. Es ist vor allem oft eine Geldfrage. Die Einschränkungen des Grundstückes für den Käufer und Pächter sind doch sehr groß. Insbesondere auch das Vorkaufsrecht de Grundstückseigentümers für das Haus und das Mitspracherecht bei Veränderungen am Grundstück wirken sich negativ aus.

Bildquelle:

  • https://pixabay.com/de/photos/studie-jurist-recht-rechtliche-2746004/

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