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Bedingungen beim Kreditabschluss – Vergleich Österreich und Deutschland

Bedingungen beim Kreditabschluss - Vergleich Österreich und Deutschland

Die Bedingungen zur Aufnahme eines Kredites weisen in Österreich und Deutschland viele Gemeinsamkeiten auf. Dennoch sind auch einige Unterschiede erkennbar. Nachstehend soll ein Überblick Aufschluss über die wichtigsten Kriterien zur erfolgreichen Kreditaufnahme geben. Dabei wird auch immer auf die länderspezifischen Besonderheiten eingegangen.

Zuerst sei aber darauf hingewiesen, dass in vielen Online-Portalen Kredite und Zinsen verglichen und die Rückzahlungsmodalitäten berechnet werden können. Auch die Zusatzleistungen, die Banken bieten, können entscheidend für die Wahl des Kreditgebers sein. Manche Banken kennen z.B. Sondertilgungsvereinbarungen. Vergleiche lohnen sich allemal. Empfehlenswert ist z.B. die österreichische Plattform https://www.foerderportal.at. Sie erklärt u.a. einige Begrifflichkeiten, gibt verschiedene Tipps und stellt verschiedene Online-Anbieter für Kreditvergaben vor.

Quelle: https://www.foerderportal.at/onlinekredit/

Nun zu den Bedingungen beim Kreditabschluss:

1. Volljährigkeit des Kreditnehmers

Erst mit Erlangung der vollen Geschäftsfähigkeit können Personen einen Kredit beantragen. Die Volljährigkeit wird in beiden Ländern mit Vollendung des 18. Lebensjahres erreicht. Grundsätzlich schwindet die Aussicht auf einen Kredit (insbesondere bei höheren Summen) mit steigendem Alter. Schließlich ist die Ablebenswahrscheinlichkeit (und somit das Rückzahlungsrisiko) bei älteren Menschen höher als bei jungen Leuten.

2. Prüfung des Einkommens

Kreditinstitute prüfen zuerst die Höhe und Regelmäßigkeit des Einkommens und welcher Tätigkeit der Kreditnehmer nachgeht. In Österreich haben z.B. Beamte gute Chancen auf einen Kredit, da Kündigungen/Entlassungen nicht so häufig sind wie bei privaten Dienstverhältnissen. Selbständige haben es hingegen schwer, da sie oftmals kein stabiles und regelmäßiges Einkommen nachweisen können. Auch die Zukunftsaussichten der Beschäftigung sind maßgeblich. In Deutschland ist es erforderlich, dass ein Dienstverhältnis von mindestens sechs Monaten vorliegt. Vorteilhaft ist es auch, ein unbefristetes Dienstverhältnis vorweisen zu können. Bei einer Befristung kann davon ausgegangen werden, dass die Kreditlaufzeit sonst entsprechend angepasst wird.

3. Gegenstand des Kredites

Für Banken ist es auch entscheidend, wofür der Kredit benötigt wird. Kredite für Immobilien werden lieber gesehen als für Kraftfahrzeuge. Letztlich steigt der Wert einer Immobilie mit der Zeit und diese kann von vornherein als Sicherheit dienen. Ein Kraftfahrzeug aber verliert an Wert.

4. Bonitätsprüfung

Ein wichtiges und oftmals gefürchtetes Kriterium für die Kreditvergabe ist die Prüfung der Bonität. In Österreich ist der Kreditnehmer aufgefordert, zuerst eigene Angaben dazu zu machen. Diese werden aber oft beschönigt. Letztlich führt das Bankinstitut eine Überprüfung des Kreditnehmers über diverse Bonitätsunternehmen durch. Das größte Unternehmen ist in Österreich der Kreditschutzverband aus 1870 (KSV1870). Er wird meist zur Prüfung herangezogen. Im Rahmen einer Bonitätsüberprüfung fragt der KSV u.a. ab:

  • Liegen bereits Kredite vor? Höhe und Laufzeit?
  • Gibt es Inkassofälle?
  • Gab oder gibt es Insolvenzen?
  • Zahlungsverhalten des Kreditnehmers (häufige Ratenzahlungen?)
  • Gibt es Gesellschaftsbeteiligungen?
  • Wie sieht das Grundbuch aus?

In Scores wird dann die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles ermittelt, die bis 700 reicht (absolute Rückzahlungsunfähigkeit).

In Deutschland herrscht das Schufa-System. Die „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“ (kurz Schufa) genießt in Deutschland seit dem Jahre 1927 eine Monopolstellung. Sie ist die einzige Organisation, die bei Geschäftsabschlüssen aller Art Auskunft über die Bonität gibt. Die Abfrage ist ähnlich wie beim KSV1870. Allerdings erfasst die Schufa weitaus mehr Informationen als der KSV1870. Es scheinen alle Bankkonten, Kreditanfragen und sogar Handyverträge auf. Nicht bezahlte Mobiltelefonrechnungen können sich daher negativ auf die Kreditaufnahme auswirken.

Sowohl beim KSV1870 als bei der Schufa ist es möglich, einmal jährlich selbst eine kostenlose Bonitätsabfrage zu beantragen.

Ergibt eine Bonitätsprüfung eine negative Bewertung und lehnt die Bank letztlich den Kreditantrag ab, kann dennoch über den Einsatz von Bürgen eine positive Erledigung erzielt werden. Vorsicht geboten ist jedoch von Instituten, die unabhängig von der Bonität große Kreditsummen versprechen.

5. Privatkredite – nicht in Österreich

Unter Privatkrediten sind gewerbliche Darlehen zu verstehen, die zwischen Verbrauchern vergeben werden. Eine derartige Kreditvergabe ist in Österreich rechtswidrig, in Deutschland aber nicht. In Deutschland gibt es viele Plattformen, die Kredite zwischen Privatpersonen vermitteln (z.B. SMAVA). Natürlich ist auch in diesen Fällen die Schufa-Bonitätsprüfung maßgeblich.

Man sieht also, dass Österreich und Deutschland bei den Kriterien zum Kreditabschluss mehr vereint als trennt. Um Bonitätsprüfungen kommt man bei seriösen Kreditanbietern in beiden Ländern nicht herum. Es mag aber sein, dass die Schufa strengere Maßstäbe setzt.

 

Bildnachweis:

  • https://pixabay.com/de/geld-gewinn-finanzen-gesch%C3%A4ft-2696228/

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